Bei «Sicherheit finden» handelt es sich um ein integratives Behandlungsprogramm für Personen mit Suchterkrankungen, die an den Folgen traumatischer Erfahrungen leiden. Das evidenzbasierte Therapieprogramm kann sehr flexibel bei den unterschiedlichsten Zielgruppen von Personen mit Suchtproblemen eingesetzt werden.Die Biografien suchtkranker Menschen sind oft von traumatischen Erfahrungen geprägt .Häufig ist dabei offensichtlich, dass zwischen den Folgen dieser Erlebnisse und dem Substanzkonsum deutliche Zusammenhänge bestehen. Dennoch waren bislang keine strukturierten Behandlungsansätze zur integrativen Therapie von Sucht und Traumafolgen verfügbar.
Das Therapieprogramm «Sicherheit finden» füllt diese Lücke. Der vorwiegend stabilisierende und ressourcenorientierte Ansatz besteht aus kognitiven, verhaltensbezogenen und interpersonalen Interventionen, die sich in der Therapie von Posttraumatischen Belastungsstörungen und Substanzmissbrauch bewährt haben.In 25 Einzelsitzungen, die unabhängig voneinander eingesetzt werden können, behandelt «Sicherheit finden» Problembereiche, die bei Suchtkranken mit traumatischen Erfahrungen besonders häufig anzutreffen sind. Das Manual beinhaltet zu jedem dieser Themenbereiche umfangreiche Materialien für Therapeuten wie Klienten, die zusätzlich auf der beiliegenden CD-ROM direkt zum Ausdrucken zur Verfügung stehen. Das Vorgehen bei den einzelnen Sitzungen, der Umgang mit schwierigen Situationen sowie die Anpassung der Inhalte an verschiedeneKontexte werden im Manual ausführlich und praxisorientiert erläutert.Das Therapieprogramm wurde Anfang der 90er Jahre von Lisa M. Najavits an der Universität Harvard entwickelt und seine Wirksamkeit seither in einer Vielzahl klinischer Studien belegt. Ein entscheidender Vorteil des Programms «Sicherheit finden» ist seine große Flexibilität: Positive Erfahrungen mit dem Programm liegen bei männlichen wie weiblichen Suchtkranken vor, im Gruppen- und Einzelsetting sowie im ambulanten, teilstationären und stationären Setting. Zu den Personengruppen, bei denen «Sicherheit finden» erfolgreich eingesetzt wurde, zählen neben erwachsenen Suchtkranken aus den verschiedensten Bereichen des Hilfesystems auch Personen im Strafvollzug und Jugendliche mit Suchtproblemen.Die deutsche Übersetzung und Bearbeitung des Manuals enthält zudem ein Kapitel, in dem auf die Versorgungssituation Betroffener in Deutschland und auf die Erfahrungen mit dem Therapieprogramm in Deutschland eingegangen wird.