20. Suchttherapietage 26. – 29. Mai 2015

Schwerpunktthema: 20 Jahre Suchttherapietage – Neue Entwicklungen und Horizonte in der Suchthilfe

Seminar von Martina Stubenvoll, Ingo Schäfer

Zwischen Traumatisierungen und Suchterkrankungen bestehen deutliche Zusammenhänge. So musste die Hälfte bis zwei Drittel aller Personen mit Suchtproblemen alleine in Kindheit und Jugend massive Belastungen wie sexuelle oder körper- liche Gewalt und Vernachlässigung erleben. Hinzu kommen oft wiederholte Gewalterlebnisse im Erwachsenenalter. Inzwischen ist deutlich geworden, dass die Folgen dieser Erlebnisse bei einem Teil der Betroffenen die Suchttherapie erschweren, oder ihren Erfolg ganz in Frage stellen, wenn sie nicht im Rahmen der Behandlung spezifisch berücksichtigt werden. In der vom BMBF geförderten CANSAS-Studie werden die Effekte eines spezifischen integrativen Therapieprogrammes für Posttraumatische Störungen und Substanzmissbrauch vorgestellt („Sicherheit finden“, Najavits 2008), das einen vorwiegend stabilisierenden, ressourcen-orientierten Ansatz verfolgt und prinzipiell für jedes Setting geeignet ist. Im Seminar werden die Struktur des Programms und seine Durchführung erläutert und Fragen der Anpassung an unterschiedliche Settings diskutiert.

Buchbeitrag in

Metaphern, Geschichten und Symbole in der Traumatherapie (E-Book)

Hrsg. von K. Priebe, A. Dyer
ISBN: 978-3-8409-2606-8
1. Auflage 2014, 261 S.

 

Eine Traumatisierung stellt einen unspezifischen Risikofaktor für die Entwicklung fast jeder psychischen Erkrankung dar. Der Einbezug der belastenden Lebensereignisse ist somit ein Bestandteil vieler Psychotherapien. Sowohl die traumatische Erfahrung selbst als auch die Symptomatik sind für Betroffene jedoch oft schwer in Worte zu fassen. Metaphern, Geschichten und Symbole können hier eine Brücke bilden. Sie eröffnen neue Perspektiven und geben so Handlungsanweisungen. Mit ihrer Hilfe können u.a. die Entstehung und Aufrechterhaltung der Symptome erklärt, die Bearbeitung ungünstiger Gedanken durchgeführt, die Auseinandersetzung mit den traumatischen Erfahrungen vorbereitet und die Selbstakzeptanz und Selbstfürsorge gefördert werden. In diesem Buch beschreiben Vertreter unterschiedlicher therapeutischer Richtungen Metaphern, Geschichten oder Symbole, die sich in ihrer persönlichen Arbeit bewährt haben. Nach einer kurzen Skizzierung der theoretischen Grundlagen wird die jeweilige Metapher, Geschichte bzw. das Symbol konkret beschrieben, die Nutzung anhand von klinischen Beispielen verdeutlicht und es werden Tipps für die praktische Arbeit gegeben. Die Vielfalt der beschriebenen Metaphern, Geschichten und Symbole liefert zahlreiche Impulse für das therapeutische Handeln.

von Thomas Bock (Autor), Kristin Klapheck (Autor), Friederike Ruppelt (Autor)

Die Suche nach Sinn ist zutiefst menschlich. Gilt das auch für seelische Ausnahmezustände? Auch für Psychosen? Welchen Stellenwert hat die Sinnsuche im Recoveryprozess? Mit welcher Konsequenz für Therapie, Pflege, Genesungsbegleitung? Dieses Buch nimmt den subjektiven Sinn von Psychosen und anderen psychischen Störungen, wie Depression, Manie und Trauma in den Fokus. Berichte von Erfahrenen und Angehörigen ergänzen die Schilderung von Psychotherapeuten aller Couleur und innovativen Institutionen. Den roten Faden liefern die Studien des Hamburger SuSi-Projekts, einer trialogischen Forschungsgruppe der UKE zur Bedeutung des subjektiven Sinns. Die Ergebnisse sind richtungsweisend für neue therapeutische Behandlungswege. Mit empirischen Belegen des Zusammenhangs von Besinnung und Genesung, einem klaren Auftrag an biographisch orientierte Psychotherapie und ersten Nachweisen der Wirksamkeit von Psychoseseminaren.

Posttraumatische Belastungsstörung und Substanzmissbrauch: Das Therapieprogramm «Sicherheit finden»

Bei «Sicherheit finden» handelt es sich um ein integratives Behandlungsprogramm für Personen mit Suchterkrankungen, die an den Folgen traumatischer Erfahrungen leiden. Das evidenzbasierte Therapieprogramm kann sehr flexibel bei den unterschiedlichsten Zielgruppen von Personen mit Suchtproblemen eingesetzt werden.Die Biografien suchtkranker Menschen sind oft von traumatischen Erfahrungen geprägt .Häufig ist dabei offensichtlich, dass zwischen den Folgen dieser Erlebnisse und dem Substanzkonsum deutliche Zusammenhänge bestehen. Dennoch waren bislang keine strukturierten Behandlungsansätze zur integrativen Therapie von Sucht und Traumafolgen verfügbar.

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